Hamburg (AP) Das Bundeskartellamt untersucht laut einem Zeitungsbericht die
Preisgestaltung der Stromversorger. Die 60 größten Unternehmen der Branche
müssen der Behörde darüber bis Anfang Mai in umfangreichen Fragebögen
Auskunft geben, schreibt die «Financial Times Deutschland». «Es geht um
eine umfassende Analyse der Preisgestaltung auf der
Strom-Großhandelsstufe», sagte ein Sprecher der Behörde der Zeitung. Damit
starte das Kartellamt erstmals eine sogenannte Sektoruntersuchung im
Strommarkt und verschärfe die Gangart im Streit mit der Branche.Hinter der
Untersuchung stehe der Verdacht, dass Konzerne wie RWE, E.ON, Vattenfall
oder EnBW absichtlich Strommengen verknappen, um die Preise an der
Leipziger Strombörse EEX und im Großhandel künstlich hoch zu halten,
schreibt die Zeitung. Die Versorger verfügen zusammen über den Großteil des
Kraftwerksparks. Das deutsche Kartellrecht sieht demnach
Sektoruntersuchungen seit 2005 vor. Diese können die Grundlage für spätere
Auflagen oder Strafen wegen Verstößen gegen Wettbewerbsregeln
bilden.Ähnliche Untersuchungen hatte das Kartellamt im vergangenen Jahr
bereits in der Mineralölindustrie und bei den Betreibern von Ferngasnetzen
gestartet. Beide Verfahren laufen derzeit noch. Ergebnisse der Prüfung im
Treibstoffmarkt erwartet die Bonner Behörde in den kommenden Wochen, wie
die Zeitung schreibt.Bei den Stromerzeugern konzentriert sich das
Kartellamt dem Bericht zufolge auf Kraftwerksbetreiber und Großhändler,
weniger auf Endverteiler wie beispielsweise Stadtwerke. «Die vorgelagerte
Beschaffungsstufe steht im Zentrum der Untersuchung», sagte Amtspräsident
Bernhard Heitzer. Die Unternehmen sollen unter anderem Details zu den
Kosten der Stromerzeugung, zum Betrieb ihrer Kraftwerke und zu ihrem
Angebotsverhalten offenlegen. Die Untersuchung decke 90 Prozent der
Kraftwerke in Deutschland ab, schreibt die Zeitung.© 2009 The Associated
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Friday, April 17, 2009
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